Die virtuelle Weinprobe

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Die Idee zum digitalen Winetasting

Der Weinladen St. Pauli und das Restaurant Salt & Silver hatten die Idee eine virtuelle Weinprobe zu veranstalten und haben dafür spannende Überraschungs-Weinpakete geschnürt, die man sich für € 75,- nach Hause liefern lassen konnte.

Im Weinpaket enthalten: sechs Flaschen ausgewählte Weine, die an einem festen Termin live per Stream zusammen mit Stephanie Döring vom Weinladen St. Pauli und Jo Riffelmacher vom Salt & Silver verkostet werden.

Alle WeinliebhaberInnen können sich ein Paket bestellen und es sich zum Termin Zuhause gemütlich machen und werden von den beiden durch die Weine geführt.

Die ersten beiden Winetastings fanden bereits statt und waren ein voller Erfolg!
Wir haben uns unsere Kiste für das dritte, diesmal deutschlandweite, Weintasting gesichert. Verkostet werden sollten Weine aus ganz Europa!
Mit Spannung warteten wir auf unsere Weinkiste, doch als die am Samstag, dem Tag der Verkostung, immer noch nicht da war, sind wir kurzerhand zum Laden hingefahren und Steph stand schon bereit uns eine Kiste in die Hand zu drücken.

Digitale Transformation: alles nicht so einfach

Die Herausforderung von einem regulären Weinladen mit Weinbar auf einmal auf ein deutschlandweites Versandunternehmen umzustellen, gerade in diesen Krisenzeiten, hat wohl so seine Herausforderungen.

Zum Einen haben wohl nicht alle ihre Kisten bekommen und zum Anderen wurde der Weinladen schier mit so vielen Bestellungen geflutet, dass gar nicht mehr alle Weine vorrätig waren und hier und da eine Kiste einen anderen Wein erhalten hat.

Dank der unkomplizierten Handhabung seitens Steph hatten wir ja nun aber unsere Kiste und sind bereit für den Abend! Wir haben so weit alle „richtigen“ Weine bekommen, lediglich der Rosé ist ein anderer, aber so lange er schmeckt passt’s doch!

Also, schnell nach Hause, die Weine kaltstellen und für den Abend kochen, damit wir nicht auf leeren Magen verkosten!

Die Weinprobe im Livestream

Pünktlich um 19:00 Uhr war unser Tisch gedeckt, das Essen serviert und sowohl die Weingläser als auch der Laptop standen parat — es kann losgehen!

Gestreamt wurde auf den gängigen Plattformen wie Facebook und YouTube aber auch der hauseigene Stream von ONE Hamburg lief sehr stabil.

Angesetzt ist die digitale Weinprobe für zweieinhalb Stunden — mal schauen, wie es uns nach der Verkostung von sechs verschiedenen Weinen so gehen wird!

1. Krack Blanc & Noir Brut (2017)

Den Anfang macht das Sekthaus Krack von Christian Krack mit einem deutschen Winzersekt: der Krack Blanc Et Noir Brut aus 2017.

Wir sind ja eher Freunde von Cremant & Champagner, einen guten Winzersekt verschmähen wir aber auch nicht und dieser hier ist erfrischend fruchtig und herb.

Er wird wohl nicht mein Lieblingssekt werden, aber man merkt ihm schon an, dass viel Arbeit in ihm steckt, so ausgewogen wie er sich gibt. Durchaus eine gute Wahl als Aperitif oder um zu besonderen Anlässen mal anzustoßen. Subjektiv kann dieser Winzersekt sehr gut mit industriellen Champagnern mithalten.

2. Bianco Porticello

Der zweite Wein führt uns nach Italien. Sizilien, um genau zu sein. Von dort kommt der trockene Bianco Porticello aus dem Weingut Tenuta, bestehend aus 60% Carricante-Trauben und 40% Moscato-Trauben.

DAS ist mal ein Sommerwein! Gar nicht mal so leicht und prickelnd, wie man es vielleicht erwarten würde, aber dennoch eindeutig ein Sommerwein für Balkon, Garten und Alsterwiese! Leicht und cremig am Gaumen mit langanhaltendem aber sanftem Abgang. Wirklich ein feines Stückchen Erde!

3. Ciringa

Die Familie Tement beglückt uns mit dem slowenischen Ciringa-Wein — ein Sauvignon Blanc. Ich habe noch nie einen Wein aus Slowenien getrunken und bin wirklich überrascht davon, wie gut ein und anders ein Sauvignon Blanc gekeltert werden kann. Wem dieser Wein einmal über den Weg läuft, der sollte zuschlagen. Wirklich erfrischend anders und vielleicht lege ich mir davon mal ein paar Flaschen ins Regal.

Und bei diesem Wein zeigt sich auch gleich der Vorteil einer virtuellen Weinprobe: denn Monika Tement wurde kurzerhand per Videocall mit ins Tastings geschaltet und konnte uns noch viele spannende Dinge über die Geschichte des Weinguts, der Familie und der Weingeschichte erzählen. Insbesondere auch zu der besonderen Lage zwischen Österreich und Slowenien.

4. La Coquette

Kommen wir mit dem vierten Wein zu einer Hassliebe von mir: Roséweine. Ich mag keinen Rosé. So war zumindest lange meine Einstellung dazu. In den letzten Jahren habe ich mich immer mal wieder vorsichtig an einen Rose gewagt und Jo bringt es im Tasting da auch ganz gut auf den Punkt: ein Rosé eignet sich perfekt als Begrüßungswein. Mit einem Glas Rosé in der Hand kann man sich schon mal die anderen Weine anschauen und auf die Suche nach einem guten Sauvignon gehen.

Ja, das denke ich mir! Leider wird der La Coquette aus unserer Weinkiste nicht besprochen, da von den ursprünglichen Weinen nicht mehr ausreichend auf Lager waren.
Ich bin vom La Coquette nicht so begeistert. Es ist zwar ein solider Rosé, da gibt’s nichts zu meckern, aber mir persönlich ist er nicht extravagant genug. Eben ein wenig zu solide. Aber sicherlich nicht schlecht.

Steph & Jo merkt man die Weinaufnahme inzwischen auch dezent an und die beiden schweifen hier und da gelegentlich ab, weshalb es sich etwas hinzieht, bevor wir zum fünften Wein kommen können. Dabei ist das Ganze aber immer noch sehr unterhaltsam und informativ.

5. Einzigartig 2016

Mit dem fünften Wein werden wir rot und gehen nach Portugal. Das Lieblingsland von Jo Riffelmacher. Aus der Region Dão kommt dieser tiefrote Wein von Niepoort.

Bestehend aus den Rebsorten, Alfroucheiro, Jaen Du Dao, Pinheira und Touriga Nacional hat man hier wirklich das Glas voll mit Aromen (auch, wenn mir die Rebsorten so gar nichts sagen …). Das Ding muss atmen, muss sich in der Wohnung und im Gaumen ausbreiten und mit jedem Schluck verändert sich der Wein ein bisschen. Der hat wirklich zu Recht ein paar Preise abgeräumt.

Steph & Jo schalten bei dieser Gelegenheit den befreundeten Sommelier Antonio Askitis aus England hinzu, der uns mit viel Witz ein paar Details über seine Arbeit, die aktuelle Situation in England und den Wein erzählt.

Wenn sich an der aktuellen Situation nicht bald etwas ändert, dann brennt bei Gastronomen und Kulturbetrieben bald ganz schön die Hütte — leider im negativen Sinne.
In meinem Corona-Tagebuch schreibe ich seit Ende Februar ja hier und da mal ein paar Zeilen und so richtig sehe ich noch kein Ende der Pandemie.

6. Mas Collet

Wir sind bereits eine halbe Stunde über der Zeit, als Steph & Jo den letzten Wein entkorken.

Ein spanischer Rotwein aus dem Montsant.

Hier wurde mal ausnahmslos mein Geschmack getroffen! Kein Überflieger, wie ich finde, aber ein richtig gut gemachter Rotwein, den man schön entspannt wegsüffeln kann.

Zu jedem Anlass geeignet und für eigentlich jede Jahreszeit! Unsere beiden Referenten schweifen derweil noch hier und da in philosophische Fragestellungen rund um das Thema Wein & Gastronomie ab und geben dabei nebenher immer mal wieder Tipps, wie man am besten mit Wein umgehen kann oder wie man ihn verkostet.

Nach gut dreieinhalb Stunden endet unser Wein-Call und wir sind, dank reichlich Wasser nebenbei, nur mäßig angeschickert, dafür haben wir aber wirklich viel von der Weinprobe mitgenommen.

Mein Fazit

Ich habe nun schon diverse Weinproben mitgemacht und da war so gut wie alles dabei. Von reinen Verkaufsveranstaltungen, bei denen zu Beginn gleich die Bestellformulare verteilt wurden, in die man nur noch eintragen musste, wie viele Kisten man denn haben möchte, über relativ wenig tiefgründige Weinproben in Restaurant bis hin zu diversen Weinproben bei Weinhändlern und Weinbauern. So weiß ich inzwischen recht genau, was ich von einer Weinprobe erwarte und wieviel Geld ich bereit bin, dafür auszugeben.

Die hier investierten € 75,- würde ich als sehr günstig bezeichnen! Zum Einen deshalb, weil man die Weine ja nicht nur verkostet, sondern eh schon gleich sechs Flaschen gekauft hat.
Das mag auch in gewisses Risiko beinhalten, denn üblicherweise kaufe ich ja nicht die Katze im Sack. Zum Anderen ist das aber auch deshalb ein guter Kurs, weil die Weine echt gut sind und das Tasting wohl balanciert zwischen Entertainment und Informationsgehalt war.

Hier und da hätte ich mir zwar schon noch tiefgehendere Informationen gewünscht, aber man macht so eine Weinprobe ja auch nicht mit, um mit trockenen Fakten geflutet zu werden. Man möchte unterhalten werden, etwas Neues lernen und dabei leckeren Wein trinken.

Und genau das haben Steph & Jo geliefert. Betreutes Homedrinking, wenn man so will.
Es war wirklich ein toller Abend und wenn man sich selbst ein wenig organisiert und für ein deftiges Essen, reichlich Wasser, Gläser und Snacks sorgt, kann man einen tollen Abend haben!

Kurzum: Vielen Dank an Steph & Jo — ihr habt das super gemacht und gerne wieder!
Wer mag, kann sich die Aufzeichnung vom Casting hier noch einmal anschauen:


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Meine Bewertung
  • Weinauswahl
  • Informationsgehalt
  • Entertainment-Faktor
  • Interaktivität
  • Streamqualität
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
4

Zusammenfassung

Auch in Isolation kann man tolle neue und spannende Weine verkosten und das Format vom Weinladen St. Pauli und dem Restaurant Salt & Silver ist perfekt dazu geeignet, einen unterhaltsamen & informativen Abend zu verbringen.

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