Apple HomePod vs. DynAudio Audience 42

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Bei uns Zuhause zog vor kurzem Siri, in Gestalt des HomePods von Apple, ein.
Hauptgrund für die Anschaffung war die einfachere Steuerung unserer Smart Home Geräte. Denn der HomePod agiert in den eigenen vier Wänden als Schaltzentrale für allerlei pseudo-intelligente Haushaltsgeräte und ermöglicht durch die Einrichtung von Szenen im sogenannten HomeKit die bequeme Steuerung des smarten Zuhauses.

Doch darum soll es in diesem Artikel gar nicht gehen, auch nicht, wie einfach die Einrichtung war.
Denn was nach der Einrichtung für Begeisterung gesorgt hat, war der fulminante Klang des kompakten Lautsprechers!

Es ist kein Geheimnis, dass ich größeren Wert auf einen guten Klang der heimischen Stereoanlage lege. So habe ich erst kürzlich, nach dem schmerzlichen Verlust meines getreuen Denon-Verstärkers, geraume Zeit damit zugebracht, einen würdigen Antreiber für meine dänischen DynAudio-Lautsprecher zu finden.

Dabei herausgekommen ist der britische Verstärker Naim Nait 5i, der die kleinen Regallautsprecher Audience 42 von DynAudio aus Dänemark abgerundet zu bespielen weiß.
Und wie schlägt sich nun der HomePod im Vergleich?

tl;dr —> ab zum Fazit

Apples HomePod im Vergleich zur klassischen Stereoanlage

Ich habe diverse Tests durchgeführt, um den HomePod mit meiner konservativen Stereoanlage zu vergleichen, habe immer die selben Lieder gehört. Abwechselnd mal auf dem HomePod und danach zum direkten Vergleich auf meiner Anlage.

Dabei habe ich auch, zumindest auf der Hifi-Anlage, verschiedene Wiedergabemedien ausprobiert. Streaming, CD, Vinyl.
Beim HomePod konnte ich naturgemäß leider lediglich das Streaming ausprobieren, denn der HomePod verfügt sonst über keine anderen Eingangskanäle als WLAN. So konnte ich nur Apple Music oder die eigenen Dateien über AirPlay streamen.

Wie ist der Klang vom HomePod?

Der HomePod von Apple legt für seine Größe (Höhe: 17cm, Durchmesser: 14cm) übermäßig viel Klangvolumen an Tag. Und mit „übermäßig viel“ meine ich überragend. Denn obgleich der HomePod so groß ist wie ein normales Küchenradio, beschallt er bereits mit den ersten Tönen den ihm zur Verfügung stehenden Raum in Hülle und Fülle und mit satten Bässen.

Laut Apple vermisst der HomePod beim Einrichten den Raum, in dem er mittels seiner rundum angeordneten Mikrofone und Lautsprecher die Schallreflexionen misst und seinen internen Equalizer entsprechend darauf einstellt. Dieses Verfahren kennt man als audiophil interessierte Person bereits von anderen Anbietern, die diese Technik seit Jahrzehnten sehr erfolgreich einsetzen.

Die Bässe

Kommen wir zunächst zu dem Punkt, der wohl die meisten meiner LeserInnen interessiert: die Bassleistung des HomePods!
Die Bässe sind deutlich vorhanden, egal bei welchem Stück. Sie grenzen sich sauber von den Höhen ab, stehen präsent im Raum und Apple hat es geschafft auch bei größeren Lautstärken ein unangenehmes Gewummere, wie man es von kleineren Bluetooth-Brüllwürfeln her kennt, zu vermeiden.

Für meinen Geschmack ist der Bass jedoch etwas zu aufdringlich. Es kommt natürlich aufs Genre an: bei HipHop oder Elektro mag das erwünscht sein, bei feineren Genres wie Klassik oder Jazz ist der Bass manchmal etwas zu präsent. Der große Vorteil des HomePods beim Bass ist und bleibt jedoch: er wummert nicht! Sein Bass kommt von oben sauber bis auf 28Hz runter. Alles darunter wummert nicht, sondern ist lediglich kaum noch wahrnehmbar.

Meine Audience 42 kommen ein bisschen weiter runter. Bei 20Hz ist hier jedoch auch Schluss und im vergleich zur Größe gewinnt der HomePod eindeutig!

Die Höhen

Hohe Töne sind insbesondere für den Gesang und die instrumentale Dynamik wichtig. Auch hier überrascht der HomePod durch seine klare Abgrenzung von den tieferen Tönen.
Beschwingt schwebt der Gesang im Raum. Worte gleiten geradezu sanft und lieblich in das Ohr des Zuhörers und die Stimmen kommen einem Kristallklar vor.

Im Vergleich zu den Audience 42 gewinnt auch hier der HomePod. Denn obgleich meine Lautsprecher Gesangseinlagen ebenfalls sehr klar an den Raum abgeben, so merkt man doch schnell, dass hier noch ordentlich Luft nach oben ist!

Die mittleren Töne

Beim dedizierten Test mittlerer Töne wurde ich herbe vom HomePod enttäuscht. Denn: sie fehlen nahezu komplett. Es gibt im HomePod keinen Mitteltöner und so wie die Hochtöner auf die hohen Lagen optimiert sind, sind auch die Tieftöner auf die Bässe optimiert. Die mittleren Töne werden von beiden mit übernommen und leider hört man das im direkten Vergleich sehr deutlich.

Wer normalerweise seine Musik mit kleinen Brüllwürfeln, PC-Lautsprechern oder gar einem Küchenradio hört, dem wird dieser Mangel nicht auffallen.
Stellt man den HomePod aber neben eine halbwegs optimierte Hifi-Anlage, so wird der Makel schnell deutlich. Die Höhen: sitzen. Der Bass: füllt den Raum. Die Mitten: glänzen durch Abwesenheit.

Hier gewinnen eindeutig und mit Abstand: die Audience 42 von DynAudio.

Was macht den HomePod so besonders?

Wie kann nun, trotz der Abstriche bei den mittleren Tönen, der HomePod von Apple so einen fulminanten Klang liefern?
Schauen wir uns einmal die technische Aufbauskizze von Apple an:

© Apple; Ergänzungen von mir

Ich habe in der Skizze mal die entsprechend relevanten Bereiche des HomePods markiert.

  • blaue Markierung: der Tieftöner
  • gelbe Markierung: die Mikrofone
  • grüne Markierung: die Hochtöner

Der Tieftöner

Der Tieftöner sitzt flach oben auf dem HomePod und der Treiber bewegt die Membran stolze 2cm auf und ab! Der Schalldruck wird durch die umgebende Architektur zu den Seiten, sowie auch nach unten abgegeben. So wirkt der ganze HomePod wie eine Bassreflexröhre, die den Bass noch einmal verstärkt.

Da ist es nicht verwunderlich, dass der HomePod so satte Bässe präsentieren kann!

Die Mikrofone

Die für uns einst wichtigste Aufgabe von Apples Gerät bestand für uns ja darin, dass wir Anweisungen an Siri quer durch den ganzen Raum rufen können, um unsere Smart Home Gräte steuern zu können. Und dank der in Summe sechs Mikrofone, die ringförmig um den HomePod angebracht sind, gelingt Apple dies wunderbar. Siri versteht uns auch aus der hintersten Ecke des Raumes — ja sogar von anderen Räumen aus (wenngleich man dann etwas lauter sprechen muss). Selbst wenn der HomePod auf voller Lautstärke läuft, muss man ihn nicht anschreien, damit Siri reagiert.

Und ganz nebenbei detektieren die Mikrofone die Schallreflexe und passen den internen Equalizer an, sodass man stets den (aus Apples Augen) perfekten Klang erleben kann.

Die Hochtöner

Ganze sieben Hochtöner hat Apple ringförmig in den kleinen HomePod gepackt. Sie verfügen jeweils über einen eigenen Verstärker und tragen ihre Töne 360° herum in den Raum.
Kein Wunder, dass die Stimmen kristallklar wahrzunehmen sind!

Ein paar ausschweifende Gedanken

Ich hätte wirklich gerne bei Apple in der Entwicklungsabteilung mitgearbeitet, als der Home Pod entwickelt wurde. Denn so, wie sich dieses Gerät hier und heute gibt, hat es eine lange und experimentierfreudige Entwicklung hinter sich. So, wie der Bass im Raum steht und die Höhen kristallklar durch den eben jenen schweben, kann ich mir bildlich ausmalen, welche Geräte Apples Entwicklungsteam hier gebaut haben muss, um dort hinzugelangen. Ich bin mir sicher, dass der HomePod, so wie wir ihn heute Abend, lediglich ein Kompromiss aus gutem Klang, Wirtschaftlichkeit, Design und Konsumentenkompatibilität ist.

Man stelle sich diesen HomePod, in dieser Architektur nur einmal in normaler Lautsprechergröße vor! Statt 17cm Höhe hätte er dann vielleicht 42cm Höhe! Der Durchmesser betrüge sodann über 35cm! Demnach müsste sich der Basstreiber um ganze sechs Zentimeter auf und ab bewegen! Tiefen jenseits der 20Hz wären dann überhaupt kein Problem für den Lautsprecher und im Gehäuse wäre auch locker noch Platz, um ihm ein paar anständige Mitteltöner zu verpassen.

Es könnte der traumhafteste Lautsprecher sein, der je gebaut wurde! Aber so ist er natürlich auch sehr schön 😉

Mein Fazit

Lange Rede, kurzer Sinn — mein Schlusswort: Ich habe mir wirklich viel Arbeit gemacht, die einzelnen Komponenten meines Audio-Setups so genau wie möglich aufeinander abzustimmen, um den besten Klang herauszuholen und habe an keiner Komponente gegeizt (jedoch, ohne ein Vermögen dafür auszugeben). Da wurden zig Messungen gemacht, verschiedene Verstärker, CD-Spieler, Plattenspieler und Lautsprecher untereinander und gegeneinander ausprobiert und getestet. Spezielle Kabel in genau der richtigen Länge besorgt und Abschirmungen installiert, um Störungen auszuschließen.

Und dann kommt da der HomePod von Apple daher: Stecker in die Steckdose und schlagartig erfüllt perfekt abgestimmte Musik den Raum. Die einzigen Mängel, die ich finden konnte waren der meiner Meinung nach etwas zu präsente Bass (der technisch jedoch sauber im Raum verweilt und nicht wummert) sowie die fehlenden Mitten.

Allerdings kann der HomePod es problemlos mit meiner Kombination aus Naim Nait 5i und DynAudio Audience 42 aufnehmen und ich bezweifle, dass ein Laie den Unterschied hören würde.
Und bedauerlicherweise kann ich dem HomePod noch nicht einmal seinen Preis negativ anlasten, denn obgleich manch einer wohl sagen würde, dass diese Summe für einen smarten Lautsprecher zu viel ist, ist es mitnichten zu viel für einen Lautsprecher dieser Qualität.

Ein Manko habe ich aber doch noch anzufügen: der HomePod kann nur Mono. Stereo funktioniert zwar, allerdings braucht man dann, logischerweise, zwei HomePods.
Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie voluminös der Klang ist, wenn er das erste Mal als Stereo-Setup den Raum beschallt! Vielleicht fallen die fehlenden Mitten dann noch weniger auf.

Erstmal bleibt es jedoch bei einem Lautsprecher und richtige Musik höre ich weiter über die Anlage 😉

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Gesamtbewertung
Bewertung des Apple HomePod
  • Einrichtung - 10/10
    10/10
  • Klang allgemein - 8.2/10
    8.2/10
  • Bässe - 8.6/10
    8.6/10
  • Mittlere Töne - 4/10
    4/10
  • Hohe Töne - 8.4/10
    8.4/10
  • Preis-Leistungs-Verhältnis - 9.3/10
    9.3/10
8.1/10

Zusammenfassung

Wer gerne gut Musik hört und bisher nicht die Muße hatte, sich eingehend mit audiophilen Hifi-Anlagen zu beschäftigen oder gar nur ein kleines Küchenradio besitzt, für den kann sich der HomePod lohnen. Am Besten einfach mal probehören!

Pros

  • supereinfache Einrichtung
  • tolle Bässe
  • kristallklare Höhen
  • integriert sich perfekt ins Apple-Universum
  • fungiert als HomeKit-Zentrale zur Steuerung des Smart Homes

Cons

  • die Mitten sind unterrepräsentiert
  • nur ein HomePod? Dann nur Mono
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