Mein Pandemie-Brot-Rezept

Aufgrund unserer recht restriktiven freiwilligen Selbstisolation während der Corona-Pandemie haben wir seit März 2020 keine Bäckerei mehr besucht. Zum Einen schmecken die Aufback-Brötchen und -Brote der großen Ketten eher so mäh und zum Anderen wollten wir natürlich bestmöglich unnötige Kontakte vermeiden.
Und was ist unnötiger als wegen pappig schmeckender Brötchen das Haus zu verlassen?
Also haben wir angefangen uns unser Brot selbst zu backen und uns über die vergangenen Monate durch verschiedene Brot-Rezepte durchprobiert.
Dabei herausgekommen ist eine Kombination der für uns besten Zutaten und Zubereitungsart, sodass wir inzwischen alle paar Wochen ein großes Brot backen und es geschnitten in kleinen Portionen einfrieren, sodass es im Backofen ruckzuck aufgetaut ist.

Was ist das Besondere an diesem Brot?

Unsere Anforderungen an das Brot sind zum Einen natürlich, dass es eine schöne Krume hat und gut schmeckt, aber es muss vor allem alltagstauglich sein. Das bedeutet, dass vom Brot eine ausreichende Menge auf Vorrat gebacken werden kann und es sich zum Auftauen eignet.
Und natürlich sollten die Zutaten auch online zu bekommen sein.

Nach vielen gebackenen Broten sind wir schlussendlich bei einem Topfbrot gelandet, da die Kruste bei diesen schön weich ist — eigentlich zu weich. Aber durch das erneute Aufbacken im Backofen hat man eine Kruste mit der exakt richtigen „Knusprigkeit“.

Man kann das Brot nach dem Backen prima in Scheiben aufschneiden und portionsweise einfrieren.
Im Backofen sind die einzelnen Scheiben ruckzuck aufgetaut und aufgebacken, sodass wir binnen 15 Minuten frisches Brot auf dem Frühstückstisch haben. So muss ein Pandemie-Brot-Rezept funktionieren!

Die Zubereitung unseres Pandemie-Brotes ist denkbar einfach und lässt sich prima abends nebenher erledigen oder auch am Wochenende. In Summe braucht man für den gesamten Herstellungsprozess etwa dreieinhalb Stunden. Allerdings beschränkt sich die eigentliche Arbeit nur auf eine halbe Stunde, der Rest sind Ruhe- und Backzeiten.

Benötigte Küchenmaterialien für das Pandemie-Brot-Rezept

Da es sich um ein Topfbrot handelt, ist ein backofenfester Kochtopf pflicht. Wir backen immer gleich auf Vorrat, deshalb nehmen wir einen großen Topf, ein kleiner tut es aber auch (die Zutaten dann einfach halbieren).
Ansonsten die üblichen Verdächtigen:

  • mind. 750ml großer Messbecher
  • Schneebesen
  • Küchenwaage
  • Mörser (Produktempfehlung: Zassenhaus Reibe)
  • Rührschüssel zum Kneten oder Küchenmaschine mit Knethaken
  • backofenfester Kochtopf (Produktempfehlung: Le Creuset 28 cm Bräter)
  • Teigschaber
  • ein Wellenschliffmesser
  • Brotschneidemaschine oder Brotmesser
  • Gefrierbeutel

Zutatenliste für das Pandemie-Brot-Rezept

Corona-Pandemie-Brot-Rezept in groß und klein

Neben der „Hardware“ für die Zubereitung benötigen wir die folgenden Zutaten, damit das Brot so richtig lecker wird!

Die folgenden Mengenangaben beziehen sich auf den großen 28 cm-Topf.
Wenn Du stattdessen nur ein kleines Brot backen möchtest, halbiere alle Mengen für einen 22 cm-Topf.

  • 2 Tüten Trockenhefe (oder 40 g frische Hefe, wenn man die bekommt)
  • 500 ml lauwarmes Wasser
  • ca. 50 g Honig
  • 20 g Salz (oder Meersalz)
  • 50 g Butter
  • für das Brotgewürz:
    • ca. 7 g Koriander-Saat
    • ca. 7 g Fenchelsaat
    • ca. 5 g Anissamen
  • 160 g Roggenmehl (sofern nicht vorhanden auch durch Weizenmehl ersetzbar)
  • 600 g Weizenmehl
  • und ein bisschen zusätzliches Mehl und Butter für den Topf

Das Pandemie-Brot-Rezept

Der gesamte Herstellungsprozess dauert in etwa dreieinhalb Stunden.
Eine halbe Stunde für die Vorbereitungen, zwei Stunden Gehzeit und eine Dreiviertelstunde Backzeit.

Schritt 1: die Teig-Vorbereitung

Um den Teig vorzubereiten und das spätere Vermengen der Zutaten zu erleichtern, mischen wir alle Zutaten außer des Mehls in der Rührschüssel zusammen:

  1. das Brotgewürz herstellen, dazu:
    1. Koriander-Saat, Anissamen und Fenchelsaat in kleinen Mengen im Mörser zu einem feinen Pulver zerstoßen (insgesamt etwa 20 Gramm)
  2. 500 ml lauwarmes Wasser, 50 g Honig, 20 g Salz, das gesamte Brotgewürz, 50 g Butter und die zwei Tüten Hefe in die Rührschüssel geben
  3. alles mit dem Schneebesen vermengen, bis Butter und Honig sich aufgelöst haben

Schritt 2: den Teig herstellen

Nachdem wir jetzt den „Vorteig“ hergestellt haben, können wir daraus den richtigen Brotteig machen:

  1. die beiden Mehlsorten hinzugeben (160 g Roggen- und 600 g Weizenmehl)
  2. alles zu einem schönen seidigen Teig verkneten (entweder per Hand oder mit der Küchenmaschine)

Schritt 3: erste Stunde Ruhephase

Den Teig jetzt einfach abgedeckt in der Rührschüssel bei einer Zimmertemperatur von etwa 20°C für eine Stunde gehen lassen.


Schritt 4: Topf fetten, Teig umbetten und zweite Stunde Ruhephase

  1. Den gewählten Topf mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben (so lässt sich das Brot nach dem Backen einfach aus dem Topf stürzen)
  2. den Teig noch einmal kurz und sanft durchkneten und als flache Kugel in den Topf geben (ggf. mit dem Teigschaber nachhelfen)
  3. den Teig im Topf verteilen und noch einmal eine weitere Stunde abgedeckt gehen lassen (einfach Deckel drauf machen)

Schritt 5: 45 Minuten Backen

Jetzt sollte der Teig noch einmal richtig schön aufgegangen sein und den Topf gut ausfüllen.
Wenn er nur ein bisschen gegangen ist, ist das auch okay; er geht im Ofen noch ein bisschen nach.

  1. Den Backofen auf 240°C Ober-/Unterhitze vorheizen und die untere Schiene mit Rost oder Backblech ausstatten
  2. Den Teig oben mit Mehl bestäuben und mit dem Wellenschliffmesser nach Belieben tief einritzen (etwa 5 cm)
  3. Deckel auf den Topf und dann für exakt 45 Minuten ab in den Ofen!

Schritt 6: Abkühlen

Corona-Pandmie-Brot im Topf gebacken

Nach Ablauf der Backzeit den Topf mit aus dem Ofen holen, den Deckel abnehmen und alles etwa eine halbe Stunde auskühlen lassen. Das Brot dann aus dem Topf stürzen und noch ein bisschen auskühlen lassen. Wir lassen das Brot meist noch so eine oder zwei Stunden draußen stehen, bevor wir es aufschneiden.

Nicht wundern, wenn das Brot weich wie ein Schwamm ist. Dadurch, dass es im geschlossenen Topf gebacken wurde, ist die Kruste nicht so fest, wie man es sonst kennt. Das ist durch das erneute Aufbacken aber kein Problem!


Schritt 7: aufschneiden und eintüten!

Das Brot ist jetzt fertig und kann geschnitten werden! Wir haben eine alte, aber zuverlässige Brotschneidemaschine dafür, aber Brotmesser schneiden durch das weiche Brot auch wie Butter.

Corona-Pandemie-Brot-Rezept

Danach kann alles in beliebiger Portionsgröße in Gefrierbeutel gefüllt und direkt eingefroren werden.


Das Brot ist fertig — und nun?

Das Brot ist nun fertig gebacken, aufgeschnitten, eingetütet und eingefroren.
Und wie kommt man nun an das wohlige Vergnügen des frischen Brotes?

Pandemie-Brot ruckzuck auftauen und genießen!

Einfach einen Beutel mit den Brotscheiben rausnehmen und direkt in den noch kalten Backofen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech auf der mittleren Schiene geben.

Backofen auf 160°C aufheizen — sobald die Temperatur erreicht ist, ist das Brot fertig aufgetaut und aufgebacken und die Kruste ist jetzt auch richtig schön knusprig!

Wir wünschen gutes Gelingen und guten Appetit beim Verzehren dieses leckeren Brotes!
Es eignet sich übrigens auch super, um weitere Zutaten, wie zum Beispiel Oliven oder Fleur de SEL zur Verfeinerung hinzuzufügen.

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