The Raven (1994)

Rebecca Pidgeon the raven

„The Raven“ ist Rebecca Pidgeons erstes Solo-Album nach der Trennung von Ruby Blue.
Es ist erschienen auf CD, Schallplatte, Gold-CD sowie SACD.

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Die CD (JD 115)

Rebecca Pidgeon the raven

Das Album wurde am 12., 14. und 15. Februar 1994 in den MasterSound Studios in Queens/New York von Bob Katz mit 96KHz/24Bit eingespielt und am 2. Juni 1994 zunächst als CD und Schallplatte veröffentlicht; später auch als Gold-CD und SACD (am 27. Februar 2001).

Die verwendete Aufnahmetechnik

Zur Aufnahme dieses Albums verwendete Bob Katz den von Chesky gestellten
„128x oversamling A to D Mark III converter with ultra-analog modules and vacuum tube equipment“ von George Kaye Audio Labs Inc.

Mitwirkende & MusikerInnen

Produzenten:David Chesky und Joel DiamondDavid Chesky gründete 1978 zusammen mit seinem Bruder Norman Chesky das Label „Chesky Records“ aus der Motivation heraus, den Künstlern bei Ihren Aufnahmen mehr Freiheiten zu geben und die Qualität der Aufnahmen zu perfektionieren. Er setzt sich noch heute sehr für die Künstler ein.

 

Über Joel Diamond konnte ich, außer dieser Biografie leider nicht mehr in Erfahrung bringen.

Aufnahmeleiter:Bob Katz, Professioneller Aufnahmeproduzent, spezialisiert auf audiophile und qualitativ besonders hochwertige Aufnahmen. Sein Name findet sich auch oft auf Re-Mastered-CDs renomierter Künstler.
Leitender Produzent:Norman Chesky (siehe David Chesky)
Studiotechniker:David Merill, Chesky-Angestellter. Wirkte bei anderen Aufnahmen auch als Musiker (Bass, Keyboard, Percussion) und Produzent mit.
Studioassistenten:Peter Cho und Suzie HollanderLeider keine Informationen über Peter Cho

 

Suzie Hollander arbeitete danach als Tontechniker bei Sony und ist inzwischen beim „Post Production Playground“ in New York.

Projektleiter:Roy Spangenthal
A&R-Leiter:Steve Kaiser
Produzentenassistenz:Steve GuttenbergChesky-Angestellter, arbeitet auch als Produzent.
Technischer Berater:George KayeEntwickler des 128x-oversampling-Konverters mit dem diese CD aufgenommen wurde.
Manager der Produktion:Brad Kimmelmann
Studio- Manager:Peter Cho (siehe Studioassistenz)
Produktionsassistenten:Lisa Hershfield, David Windmuller und Tom CerasuloLisa Hershfield arbeitet bei Chesky auch als Produzentin

 

Über David Windmuller und Tom Cerasulo konnte ich nichts weiter in Erfahrung bringen.

Photografen:Brigitte Lacombe und Joe LitkoBrigitte Lacombe hat die Aufnahmen für das Cover gemacht.

 

Joe Litko machte die Aufnahmen für den Innenteil des Booklets.

Design:Ross HudsonVerantwortlicher für Cover-, Booklet- und CD-Design.
Tonschnitt und Mastering:Miguel Kertsman

Tracklisting

  1. Kalerka (03:02 min.)
  2. The Witch (02:47 min.)
  3. The Raven (02:51 min.)
  4. You Need Me There (03:40 min.)
  5. Grandmother (06:34 min.)
  6. You Got Me (03:01 min.)
  7. Heart And Mind (03:16 min.)
  8. Her Man Leaves Town (03:32 min.)
  9. Seven Hours (04:00 min.)
  10. Wendy’s Style Shop (03:29 min.)
  11. The Height Of The Land (03:43 min.)
  12. Spanish Harlem (03:35 min.)
  13. Remember Me (02:31 min.)

Rezension

Von Außen eine eher unscheinbare CD, innen jedoch feinste Aufnahmequalität á la Chesky.
Die CD beginnt mit locker beschwingtem Gesang in Begleitung von Piano und leisen Percussions mit dem Stück „Kalerka“. Die Stimme steht im Vordergrund, wie eigentlich auf der ganzen CD, jedoch hier beim Zählerstand 01:44 min. besonders, denn da schmälert ein Verzerrer den Musikgenuß. Das ist besonders ärgerlich, da man so einen Fehler zum einen von Chesky nicht erwarten würde und da er zum anderen leider genau zum Höhepunkt des Liedes auftritt, wodurch das Lied einen üblen Beigeschmack erhält. Dieser Verzerrer ist mir im Laufe der Zeit so wichtig geworden, dass ich ihm eine eigene Seite gewidmet habe: die Verzerrer-Seite. Doch zum Glück sind die übrigen Lieder frei von Verzerrern und man kann sich bei „The Witch“ wieder ganz auf den Gesang, den treibenden Rhythmus und die erzählte Geschichte konzentrieren.

Der dritte Titel dieser CD gab dem Album den Namen „The Raven“, ein romantisches Stück mit sehr sanfter Stimme, weich gespieltem Piano und Streicherbegleitung.

„You Need Me There“ ist der vierte Titel und wurde wunderbar inszeniert; die Stimme setzt den Rahmen fest, in dem sich die Instrumente scheinbar frei bewegen können. Das führt zu wunderschönen, fast schon verspielten Piano-Solos, wobei das Piano immer wieder freiwillig zur Begleitung Rebeccas Stimme zurückkehrt.

Die textlich dargestellte Entwicklung eines jungen Mädchens zur Großmutter wird bei „Grandmother“ auf die Stimme übertragen. Während die ersten Zeilen noch etwas unausgewogen herüberkommen (=textlich: jung, unerfahren), wirken die nächsten immer professioneller, bis sie „right in the middle“ sind, dann erweitert Rebecca ihre Stimme bis zum Ende des Liedes, wo sie stimmlich perfekt (=textlich: alt, erfahren) wird und das Lied endet (übrigens mit 6:43 min. das längste Lied der CD).

Geradezu kraftvoll kommt dann das sechste Lied „You Got Me“ daher, welches einen wieder etwas wachrüttelt und zum mitschnipsen animiert, bevor der CD-Spieler zu „Heart And Mind“ wechselt, dass wieder etwas ruhiger ist, um schließlich zum friedlichen „Her Man Leaves Town“ zu kommen.
Im neunten Stück, „Seven Hours“ (Flugdauer Schottland -> U.S.A. = 7 Stunden), besingt sie mit treibenden Rhythmen und gefühlvoller Stimme ihren Abschied aus Schottland und die Reise in die U.S.A. zur ihrer neuen Liebe (David Mamet). Der Text wurde interessanterweise von Pidgeon und Mamet zusammen geschrieben, während die Musik von Pidgeon und Roger Fife stammt.

„Wendy’s Style Shop“ verzaubert den Zuhörer mit einer zärtlichen Stimme, variationsreicher Musik und einer interessanten Geschichte; der alljährliche Besuch im Schönheitssalon, nicht nur um sich schön machen zu lassen, sondern wohl vor allem um Informationen auszutauschen.
„The Height Of The Land“ lädt geradezu zum Kuscheln ein, einfach schön…

Und als zwölftes Lied, kommt ganz unscheinbar der absolute Hit dieses Albums, The „Spanish Harlem“. Oft gecovert, aber nie so schön, wahnsinnig genialer Einsatz (bzw. Weglassen) der Instrumente und unglaublich kontrollierter Einsatz ihrer Stimme machen dieses Lied zu meinem absoluten Favoriten dieser CD.
Am Liebsten hätte man selbst wohl „Spanish Harlem“ als letztes Lied gehört, einfach weil es so schön ist, aber „Remember Me“ hilft einem als kürzestes Lied (02:31 min.) vom Sofa auf, um sich noch einen Tee einzuschenken und die CD gleich nochmal zu hören.

Die Gold-CD (JG 115)

Rebecca Pidgeon the raven gold cd

Im Vergleich zur normalen Audio-CD klingt die Gold-CD etwas reiner und klarer.
Die Instrumente sind leichter zu orten, auch auf preiswerteren Anlagen, und insgesamt hat die Gold-CD mehr Tiefe.

Meine große Erwartung, die Eliminierung des Verzerrers aus dem 1. Stück „Kalerka“, erfüllt sie leider nicht. Er ist lediglich etwas schwächer geworden, Details dazu auf meiner Verzerrer-Seite.

Das Cover hat keine Überarbeitung erfahren und das Booklet enthält keinerlei Informationen über das Re-Mastering der Gold-CD, denn es ist das gleiche wie bei der normalen CD, lediglich ein kleiner Papiereinschub verdeckt das reguläre Cover (siehe links). Auf der CD selbst erfährt man bei genauem hinsehen, dass „Nimbus“ die CD re-mastered hat.

Die Schallplatte (JR 115)

Rebecca Pidgeon the raven LP

Im Gegensatz zur CD/Gold-CD wurde die Schallplatte komplett analog aufgenommen (AAA) und als 180 Gramm-Pressung veröffentlicht.
Es hat lange gedauert bis ich sie in Händen halten konnte, da ich es versäumt habe sie mir zu gegebener Zeit zuzulegen und sie so erst neun Jahre nach ihrer Veröffentlichung auf einer Internet-Börse erstand.
Ein Vergleich zur CD/Gold-CD lässt sich nur schwer herstellen, da die Platte ganz anders klingt als die CDs. Wo CD und Gold-CD noch vergleichbar waren, setzt die Schallplatte völlig neue Maßstäbe. Meine Erwartungen hat die Schallplatte bei weitem Übertroffen, vor allem, da der Verzerrer auf der Schallplatte nicht zu hören ist!

Die Stimme hebt sich bei der Schallplatte mehr von den Instrumenten ab und rückt so noch ein Stück weiter in den Vordergrund.
Die Drums bei „The Witch“ kommen so ein wenig gedeckter daher und der Begleitgesang steht nicht wie bei der CD/Gold-CD eher hinter Rebeccas Stimme sondern neben ihr.
„The Raven“ wirkt um einiges romantischer und wärmer als auf der CD/Gold-CD.
„You Need Me There“ könnte, von der Schallplatte gespielt, einen tollwütigen Wolf beruhigen, so sanft trällert ihre Stimme in Begleitung der Instrumente daher.

Obwohl wunderlich, klingt das Stück „Grandmother“ steriler als auf der CD/Gold-CD, was aber daran liegen kann, dass die Stimme bei diesem Stück schon auf der CD/Gold-CD sehr im Vordergrund stand. „You Got Me“ und „Heart And Mind“ sind dann auch schon die letzten Stücke der A-Seite, und man muss sich vom Sofa erheben um die Schallplatte umzudrehen. Weiter geht es auf der B-Seite mit „Her Man Leaves Town“, „Seven Hours“, dem zärtlichen „Wendy’s Style Shop“ und „The Height Of The Land“ bis die ‚Nadel‘ beim lang ersehnten „Spanish Harlem“ angelangt ist. Dieses Lied ist, von Platte gehört, ein Traum! Viel lebendiger als von CD/Gold-CD strahlt dieses Lied eine erhabene Ruhe aus, die ein Ende der Platte verleumden lässt…einfach herrlich diesem Spiel der Instrumente und Rebeccas Stimme zu lauschen, bis die ‚Nadel‘ dann in dem kraftvollen „Remember Me“ mündet.

Fazit: Die Schallplatte bietet gegenüber der CD/Gold-CD lebendigeren, ruhigeren und wärmeren Klang, man merkt ihr aber leider auch die negativen Seiten der analogen Musik an. Ich würde jedoch jedem Rebecca Pidgeon Liebhaber mit einem guten Plattenspieler diese Schallplatte wärmstens ans Herz legen wollen!

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