Urlaub „nach“ Corona

Mit dem Ende aller Maßnahmen und dem damit einhergehenden Ende meiner regelmäßigen Tagebücher wagen auch wir uns nun so langsam wieder raus in die Welt und unter Menschen.
Beispielsweise gehen wir wieder einkaufen (mit Maske), ins Büro und treffen uns recht zwanglos mit Freunden (stets frisch negativ getestet).

Unsere Kurzurlaube während Corona orientierten sich stets an möglichst niedrigen Infektionszahlen bei gleichzeitig möglichst restriktiven Maßnahmen — und so gar nicht am Wetter.
Und so hatten wir leider jedes Mal Pech und die Urlaube waren entweder viel zu kalt, völlig verregnet oder gleich beides. Deshalb wollten wir in diesem Jahr nach vier Jahren auch mal wieder einen richtigen Sommer-Sonnen-Urlaub machen und hatten uns als Reiseziel Portugal ausgesucht.

Den (Flug-)Weg dorthin absolvierten wir tapfer mit unseren FFP2-Masken fest hinter dem Kopf verschnürt und auch im Urlaub hatten wir unsere Masken stets dabei und trugen sie, wenn es mal eng wurde.
Das gute Wetter und die vielen Outdoor-Aktivitäten machten den Maskeneinsatz aber nur selten wirklich notwendig — auch mal wieder ein schönes Gefühl!

Und subjektiv zumindest husteten und niesten sich dort nicht ganz so viele Menschen durch die Welt, wie in Hamburg.

Ein paar Tage Lissabon

Unser erster Stopp in Lissabon war für uns doch noch sehr gewöhnungsbedürftig.
Sehr viele Menschen, zu jeder Tages- und Nachtzeit waren in der Stadt unterwegs und das Abstandhalten hatte nach all den Jahren der Pandemie leider niemand mehr verinnerlicht.

Die Stadt war wirklich zum Bersten voll und man hat allerlei Sprachen aus Europa und der Welt vernommen, wenn man durch die engen Gassen, die entweder den Hügel rauf oder runter führten, schlenderte.
Und es ging wirklich ständig rauf und wieder runter. Wir sind viel gelaufen, Straßenbahn gefahren und haben uns tolle Orte angeschaut und ganz hervorragend gespeist!

Natürlich haben wir auch die Pastéis de Belém verköstigt! Das muss man ja mal gemacht haben (auch, w ein es sehr touristisch war und gar nicht so, wie ich es in meiner Vorstellung hatte.
In meiner Vorstellung liegt Belém auf einem großen grünen Hügel, umrandet von ein paar Bäumen, erhaben über Lissabon. Hinauf kommt man mit der Seilbahn. Nach ein paar Hundert Metern nach links kommt man am Kloster an, von dessen Nebengebäude aus die Pastéis verkauft werden. Da kann man sich dann ein paar Stück von holen, sich auf die Wiese am Hügel setzen und den Blick auf Lissabon genießen. So meine Vorstellung.

Tatsächlich jedoch ist Belém ein Vorort von Lissabon und liegt eher neben, als über der Stadt. Fast auf Höhe des Meeresspiegels. Und das Kloster ist zwar nebenan, aber eher so, als dass man es von der Bäckerei aus sehen kann. Und eine Seilbahn und einen Hügel mit Wiese gibt es da auch nicht.
Aber die Pastéis haben geschmeckt!

Aber es waren uns doch ein bisschen zu viele Menschen unterwegs, die körperliche Nähe suchten.

Ganz viele Tage auf Madeira

Ruhiger wurde es dann beim zweiten Teil unseres Urlaubs, den wir in einem kleinen Fischerdorf auf Madeira verbrachten. Nicht mehr ganz so viele Menschen und viel mehr Natur um uns herum.
Und, auch wichtig für uns: gutes Wetter! Es war warm und durchgehend sonnig! Einfach herrlich!

Wir haben viele tolle und spannende Wanderungen unternommen.
Die Beste war eigentlich nur ein Lückenfüller um die Zeit bis zum Abend zu verbringen: eine kleine, ebene Wanderroute entlang einer Levada (die Wasserkanäle, die die gesamte Insel durchziehen und das frische Berg-Quellwasser auf der Insel verteilen), die durch einen über einen Kilometer langen Tunnel hin zu einem Wasserfall führte. Das war sehr abenteuerlich! Kalt, dunkel, feucht und sehr eng! Aber wir wurden mit einer der ruhigsten Ecken auf der Insel belohnt und waren dort sogar ganz alleine.

Und auch auf Madeira haben wir sehr gut gegessen! Die Restaurants verarbeiten zumeist lokal angebaute Lebensmittel und es ist erstaunlich, was alles daraus gezaubert werden kann.
Auch den Espada, den Tiefseefisch, der mühsam mit Langleinen einzeln gefangen wird, haben wir natürlich gekostet. Aber ehrlich gesagt, ist es nur ein normaler Weißfisch, finde ich zumindest.

Nach viel zu kurzer Zeit ging es dann leider schon wieder zurück ins verregnete Hamburg und wenngleich wir mutig sein wollten, und die im Urlaub neu gelernte Freiheit weitertragen wollten, haben wir doch schon nach wenigen Minuten Busfahrt unsere Masken wieder aufgesetzt. Das ist uns alles noch nicht so ganz grün, um es vorsichtig zu sagen.

Den Urlaub haben wir jedenfalls ohne „Spätfolgen“ überstanden. Das ist erfreulich und lässt für den Sommer in Hamburg hoffen.

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