(Unbeauftrage Werbung durch Markennennung, ggf. Abbildung und Verlinkung; selbst gekauft)
Diese pandemiebedingte Zwangsumstellung wollte ich gerne gesondert gegenüberstellen und reguläre HomeOffice-Tage mit denen zu Zeiten von Corona vergleichen:
HomeOffice vor Corona
Der Morgen im HomeOffice
Mein Wecker klingelt entspannt um 08:00 Uhr.
Ich stehe auf, trottele ins Bad und mache mich frisch. Dann ab in die Küche, erstmal einen Kaffee ☕️ aufsetzen und das Nassfutter der Katertiere rausstellen.
Bisschen vor dem Fernseher abhängen und langsam wach werden, dann in Schale schmeißen (reguläre Büro-Outfits wie sonst auch) und den Rechner aus der Tasche holen, aufbauen und hochfahren.
Dann melde ich mich erstmal in unserem Gruppenchat an, sondiere meine E-Mails und lege mir meine Aufgaben für den Tag zurecht, sofern ich das nicht am Vortag schon getan habe.
Und dann fange ich an zu arbeiten. Meist bis Mittags, wenn die ersten Routinetermine anfallen und ich mich hier und da in einen Call einwählen um Statusberichte zu geben und einzusammeln.
Zur Mittagszeit im HomeOffice
Wenn Zeit ist, mache ich dann Mittag, gehe kurz raus ein bisschen spazieren, kaufe ein, stelle die Waschmaschine an und esse etwas. Wenn Meetings anstehen, nehme ich halt an denen Teil und esse am Schreibtisch einen Happen oder verschiebe mein Essen in Ausnahmesituationen auch mal auf später.
Nachmittags HomeOffice
Meist habe ich dann nachmittags, so ab vier Uhr noch ein paar Meetings, ansonsten kann ich aber konzentriert an Themen arbeiten. Und das auch gerne mal zwei Stunden am Stück. Meine HomeOffice-Tage zählen daher zu den produktivsten überhaupt, da ich nicht ständig von Kollegen unterbrochen werde und tatsächlich auch mal komplexere Gedanken in Ruhe zu Ende denken kann oder eben zeitintensive Aufgaben abarbeiten kann.
Meist sammle ich diese Aufgaben schon die ganze Woche über und arbeite sie an meinen HomeOffice-Tagen ab. Im normalen Bürobetrieb, wo ja doch wieder alle Viertelstunde etwas dazwischen kommt, würde ich vermutlich mehrere zerstückelte Tage benötigen, um die Sachen fertig zu bekommen. Im HomeOffice schaffe ich es an einem halben Tag. Daher liebe ich HomeOffice!
Der Abend im HomeOffice
Gegen Feierabend lege ich dann noch eine kurze Pause ein und mache ein bisschen Haushaltskram. Wäsche aufhängen/zusammenlegen, Müll rausbringen, die Küche aufräumen. Dann geht’s noch eine halbe Stunde oder Stunde weiter und ich mache Feierabend.
HomeOffice während Corona
Da momentan alle meine Kollegen im HomeOffice sitzen, sind die Abläufe etwas anders.
Der Morgen im HomeOffice
Ich versuche nach wie vor den Wecker auf acht Uhr stehen zu lassen, jedoch stolpere ich dann meist nur aus dem Bett, werfe ich mich in bequeme HomeOffice-Klamotten und hänge mich direkt vor den Rechner, weil um 08:30 Uhr schon der erste Call startet.
Meinen Arbeitsplatz brauche ich nicht erst aufbauen, weil der noch vom Feierabend steht. Also nur den Rechner aufklappen, Headset aufsetzen und los geht’s.
Ich sitze derweil in so vielen Statuscalls, dass ich mir den Kaffee ☕️ meist nebenbei zubereite. Kabelloses Headset sei dank habe ich dabei einigermaßen Bewegungsfreiheit in der Wohnung und bekomme trotzdem noch alles mit.
Wenn der eine Call endet, startet der andere (oder startete bereits, da Paralleltermin). Also hat meine Maus nur zwei Aufgaben:
- auf „Auflegen“ drücken und
- auf „An Besprechen teilnehmen“ drücken
Was? Schon Mittag?
So wechsle ich meist von Call zu Call und auf einmal meldet sich mein Magen — Mittagszeit! Doch ich hänge noch in Terminen fest. Ein paar Kekse 🍪 in die Futterluke werfen muss jetzt reichen. Parallel ein verängstigter Blick in den Posteingang: 16 neue E-Mails, teilweise mit Ausrufezeichen dran. Aber der Call ist zu komplex, als dass ich mich jetzt anderen komplexen Themen per E-Mail widmen kann. Also abwarten und versuchen dem Call zu folgen, respektive halbwegs brauchbare Notizen, Protokolle, Prozessscribbles und Mitschriften zu erstellen. Nebenbei versuche ich die parallelen „Einladungen“ zu Calls, die gar nicht in meinem Terminkalender stehen, zu ignorieren. Aber die Kollegen haben Durchhaltevermögen. Und so muss ich wohl oder übel auch mal Call-Hopping betreiben und während laufender Besprechungen von Call zu Call springen.
Und obgleich mir der Unterschied zwischen Effizienz und Effektivität manchmal schwer fällt, bin ich sicher, dass das beidem nicht gerade zuträglich ist. Aber nützt ja nichts, schließlich brennt es gerade an allen Ecken und Enden.
Und schwupp ist es Nachmittag
Erschöpft und etwas schwindelig lege ich auf, nehme die Kopfhörer ab und atme durch. Drei Stunden remote-parallel-Meeting überstanden.
Bullshit-Bingo? You name it:
- „Könnt ihr mich hören?“
- „Seht ihr meinen Screen?“
- „Wartet kurz, da muss ich eben rangehen“
- „Können die, die gerade nicht sprechen, sich bitte stummschalten?“
- „Halloooooo?!“
- „Moment, hier hat’s gerade geklingelt, bin gleich wieder da.“
- „Sorry, die Kinder“
- „Ich habe Dir dazu gerade eine E-Mail geschrieben“
- „Wartet kurz, ich hole mal X dazu“
Doch da klingelt der Computer schon wieder. Also Headset wieder auf und möglichst freundlich klingen — „Ah, Moin! Was kann ich für Dich tun?“.
Abends im Wahnsinn
Weitere Stunden später — es ist mittlerweile 17:00 Uhr — habe ich immer noch nicht wieder in meinen Posteingang geschaut. Jetzt hat es auch keinen Sinn mehr. Ich scrolle trotzdem kurz durch — mehr um mein Gewissen zu beruhigen als tatsächlich die Möglichkeit zu haben, sich den E-Mails zu widmen. Erschrocken starre ich auf 78 ungelesene E-Mails. Derweil ploppt der nächste Termin auf.
Also wieder einwählen. Meine Ohren jucken und ich habe Kopfschmerzen. Die Noise-Cancelling-Kopfhörer sind war ganz schön, insbesondere da ich inzwischen nicht mehr alleine Zuhause sitze, aber das hermetische Abriegeln der Ohren ist nach Stunden halt auch nicht mehr angenehm.
Ich gleiche die aktuelle Lage mit den Besprechungsnotizen von heute Morgen ab und stelle fest: die Lage hat sich schon wieder weiterentwickelt, mein Konzept ist veraltet und ergibt so keinen Sinn mehr. Also alles noch mal neu skizzieren.
Meine Konzentration ist am Ende und nach zehn Stunden in Calls, lege ich auf. Starre noch ein paar Minuten auf meinen, inzwischen auf stattliche 135 ungelesene E-Mails angewachsenen Posteingang und klappe den Rechner zu. Unfähig noch irgendetwas produktives zu vollbringen.
Ich erhebe mich vom Schreibtischstuhl, alles tut weh, stöpsele Handy und Kopfhörer zum Aufladen ans Ladegerät und trottele in die Küche. Kurzes durchatmen, kochen, essen, sinnlos auf den Fernseher schauen und ins Bett gehen.
Den nächsten Morgen geht es nahtlos weiter wie am Vortag. Habe mich selten so gerädert gefühlt.
Fazit
Ich mag HomeOffice. So grundsätzlich. Vor Corona war HomeOffice tatsächlich noch mit produktivem Arbeiten verbunden. Man konnte sich seine Zeit frei einteilen und sich zeitintensiven oder komplexen Themen mit der ihnen würdigen Aufmerksamkeit widmen.
In Zeiten von Corona gilt das alles aber nicht.
Wir befinden und alle in einer Krisensituation. Die einen mehr — die anderen weniger.
Wir müssen alle remote arbeiten, der persönliche Austausch ist unmöglich und alle Projekte stehen lichterloh in Flammen. Das ist kein kontrollierter Regelbetrieb mehr, das ist ein Notfall. All die tollen Tipps, wie man es sich im HomeOffice schön macht sind echt nett gemeint, helfen im Moment jedoch nicht wirklich weiter. Es geht im Moment darum Brände zu löschen, Projekte zu retten und den Bumms bestmöglich am Laufen zu halten, nicht darum „New Work“ abzufeiern oder auf einer Innovationswelle zu reiten.
Kinder toben um Kollegen rum, schreien und wollen Aufmerksamkeit, andere sitzen in Quarantäne und müssen ständig an die Tür, um Lebensmittellieferungen oder einen Schreibtisch entgegen zu nehmen, damit der Laptop nicht länger auf Kartons balanciert werden muss. Nach Feierabend geht niemand mehr raus, alle wechseln nur noch monoton von Schreibtisch zu Sofa zu Bett.
Wenn es „im Büro“ wieder ruhiger wird, nicht alle Nas lang Paralleltermine anstehen und man auch mal wieder Zeit hat, über die Arbeit nachzudenken, anstatt mit Brandlöschung beschäftigt zu sein, dann wird vielleicht auch HomeOffice wieder produktiv. Im Moment geht es tatsächlich nur darum bestmöglich mit der Situation zu recht zu kommen.
Und ich für meinen Teil, werde den Rechner jetzt abschalten und etwas kochen und mich dann mit Stumpfsinn beschäftigen. Irgendwas dröges, bei dem man nicht nachdenken muss.
Gehabt euch wohl und frohes malochen!
Produktivitätssteigerungsversuche
Um das Arbeiten im HomeOffice angenehmer und vor allem auch produktiver zu machen, habe ich in den vergangenen Monaten immer wieder Änderungen am Setup meines Arbeitsplatzes vorgenommen.
Vielleicht kann mein Setup Dich ja auch dazu inspirieren, Deinen HomeOffice-Arbeitsplatz zu optimieren.
Im Folgenden die verschiedenen Stadien meines Arbeitsplatzes.
Die ersten Wochen HomeOffice
Unsere Firma hat uns relativ spontan das HomeOffice näher gelegt und so fand der Arbeitslaptop erstmal ganz normal Platz auf meinem Schreibtisch. Für ein paar Wochen geht das so schon in Ordnung, aber richtig toll arbeitet es sich so natürlich nicht:

Eigentlich mag ich meinen aufgeräumten und leeren Schreibtisch ohne viel Schnickschnack, aber mehr Geräte brauchen halt auch immer mehr Platz und deshalb ist der Schreibtisch etwas „voll“. Aber es geht noch.
Ein großes Mauspad musste her
Vor allem mit der Maus hatte ich auf dem Schreibtisch aber ein paar Probleme, beziehungsweise mit den beiden Mäusen. Deshalb bekam der private Rechner ein kleines Podest und der Schreibtisch ein absurd großes Mauspad spendiert:

Die private Maus hat außerdem noch eine Maus-Angel, oder auch „Bungee“ spendiert bekommen, damit das Kabel nicht immer so stört und mal weg vom Tisch ist. So ist der Schreibtisch wieder viel cleaner geworden. Mag ich, auch wenn’s noch nicht perfekt ist.
Nach fünf Monaten
Immer gebeugt über dem Arbeitslaptop zu hängen ist nach fünf Monaten echt kein Spaß mehr, deshalb musste der Arbeitslaptop einen eigenen Monitor bekommen. Doch wohin damit?
Auf dem Schreibtisch ist partout kein Platz für einen zweiten Monitor, daher musste ich mir etwas einfallen lassen.
Mit einem Monitor-Schwenkarm habe ich den Monitor am Rand des Schreibtischs befestigt. Ich kann ihn direkt vor meinen Privatrechner zum Arbeiten schwenken oder auch daneben. So kann ich ihn auch als Zweitmonitor für meinen Privatrechner nutzen, was sicherlich nach Corona mal sinnvoll sein kann.
Der Monitor ist ein ganz einfacher von Samsung. Für Bürokrams ist der prima geeignet.

Außerdem habe ich noch eine alte Zweit-Tastatur aus dem Keller geräumt. Jetzt ist der Schreibtisch ganz schön voll. Vor allem mit viel Kabelkrams, denn das ganze Gelöt muss ja auch irgendwie an den Arbeitslaptop angeschlossen werden.
Maus-Receiver, Tastaturkabel, Monitor, LAN-Kabel, Strom — da kommt schon ganz schön was zusammen.
Und zu allem Überfluss ziehen sich die Kabel auch noch quer über den Schreibtisch. Blöd.
Der sechste Monat HomeOffice
Die alte mechanische Tastatur aus dem Keller ist zu laut. Daher habe ich mir noch eine billige Tastatur von Logitech geholt. Schön leise und zudem kabellos. Tippgefühl ist mit einer mechanischen Tastatur natürlich nicht zu vergleichen, aber es tippt sich sehr angenehm drauf und vor allem: leise!
Außerdem habe ich dem Arbeitslaptop noch einen kleineren Schwenkarm mit Notebookplatte spendiert, um ihn auch schweben zu lassen.
Und damit das Kabelgewirr ein Ende hat gab’s gebraucht noch eine alte Dockingstation, an die ich alles angeschlossen habe. Jetzt gehen nur noch zwei Kabel zum Laptop: Strom und USB.

Nun habe ich auf dem Schreibtisch auch endlich wieder Platz um mal die Tastatur beiseite zu schieben oder mein Mittagessen abzustellen.
Mit der jetzigen Lösung bin ich recht zufrieden und denke, dass ich so ganz gut durch das restliche Jahr kommen werde. Wenn nicht, dann folgt hier auf jeden Fall noch ein weiteres Update.
Update aus dem siebten Monat HomeOffice

Mit dem Multi-Monitor-Setup habe ich nun zwar endlich viel Platz auf Schreibtisch und Desktop und kann viel produktiver arbeiten, dadurch, dass die Kamera aber am Laptop steckt, bin ich in Calls immer nur von der Seite zu sehen.
Das ist irgendwie blöd, dass man seinen Kollegen nicht in die Augen schauen kann und deshalb bin ich nochmal in die Untiefen unseres Kellers hinabgestiegen und habe eine alte USB-Webcam herausgekramt.
War zwar dreckig wie nur was, funktioniert aber noch anstandslos und dank der schnieken Dockingstation und der Kabelkanäle war der Anschluss auch ohne Probleme.
Jetzt kann ich in Calls meinen Kollegen endlich wieder „in die Augen schauen“, wenn man das so sagen kann.
Update aus dem achten Monat HomeOffice
Es gibt ja immer etwas zu optimieren, so scheint es. Und im Oktober habe ich festgestellt, dass mein Hintergrund, bestehend aus einer weißen Wand, in Videocalls nicht allzu interessant ist und es alles auch etwas trist ausschaut. Das spiegelt zwar meine aktuelle Stimmung ganz gut wieder, aber sicherlich gibt es einen schöneren Anblick als den traurigen Kollegen in der Isolation.
Daher habe ich meine hintergründige Wand etwas aufgehübscht und allerlei Dekokrams angebracht:

Bei den Regalen habe ich mich für leichte Regale entschieden, die einfach an Nägeln aufgehängt werden können. Für den Dekokrams ist das ausreichend stabil. Falls sich jemand für die Uhr interessiert: das ist der Pixelmonitor Tivoo von Divoom, der auch Bluetooth-Lautsprecher ist und noch viele andere tolle Sachen machen kann, als nur die Uhrzeit anzuzeigen. Den habe ich günstig im Angebot erstanden. Der Rest ist einfach so aus der Wohnung zusammengesucht, damit’s nicht so leer ausschaut.
Fun Fact am Rande: der „1000 Jahre Bier“-Becher stammt von meinem letzten Konzertbesuch am 7. März 2020 — zwei Tage bevor ich mich in die inzwischen 220 Tage andauernde freiwillige Selbstisolation begeben habe.
Gute und günstige LED-Beleuchtung für Videocalls
Da zudem das Deckenlicht eher von links kommt und sich im Hintergrund auch noch ein Fenster befindet, ist mein Gesicht in Calls oft etwas unterbelichtet und ich erscheine nur als vage Silhouette.
Doch auch dafür habe ich eine ebenso simple, wie kostengünstige Lösung gefunden!
Aus dem Regal der Abstellkammer habe ich mir eine batteriebetriebene Unterbau-LED geschnappt (so etwas wie das hier) und kurzerhand an den Monitor geklemmt. Funktioniert prima:

Nun ist mein Gesicht perfekt ausgeleuchtet und ich könnte glatt damit anfangen, meine Animal Crossing Sessions live zu streamen — doch dazu fehlt mir leider die Zeit. Ist ja schließlich ein HomeOffice.
Update aus dem 29. Monat HomeOffice
Das letzte Update ist nun schon eine Weile her und an dem grundsätzlichen Setup hat sich auch nicht mehr so viel geändert. Allerdings ist durch das nahezu permanente Arbeiten von Zuhause aus unser Stromverbrauch natürlich gestiegen. Mehrere Computer und Bildschirme, die den ganzen Tag lang laufen, dazu Licht & Kaffeemaschine — das macht sich schon in der Abrechnung bemerkbar.

Und diesen Effekt nun etwas abzumildern, haben wir uns ein kleines Balkonkraftwerk aufs Grundstück gestellt. Wenngleich der Platz nur für ein 300 Watt Solarmodul ausreichte, so hoffe ich doch damit in den nächsten Monaten ein paar Hundert Kilowattstunden einsparen zu können.
Alle Details zur Recherche, Anbieterauswahl und den Aufbau, findest Du im Artikel „Ein Balkonkraftwerk für den Hausgebrauch“ und ich werde dort auch etwaige Updates verlinken.
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