Corona-Tagebücher aus dem Jahr 2020
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Auch nach der Infektion kann ich mich emotional noch nicht so recht von meinem Tagebuch trennen, daher habe ich beschlossen es vorerst weiterzuführen. Eben so lange, bis es sich gut und richtig anfühlt, es geordnet zu beenden.
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Montag, 3. Oktober 2022
Nach einem Wochenende, welches wir für die weitere und finale Wiederherstellung unserer Arbeitsfähigkeit genutzt haben, haben wir heute mal versucht in Hamburg einen PCR-Test zu bekommen.
Zur Not gerne auch selbst finanziert.
Doch selbst das ist gar nicht mal so einfach.
Das erste Testzentrum war krankheitsbedingt geschlossen.
Das Zweite arbeitet nur mit festen Terminen. Diese kann man zum Glück direkt vor Ort für den selben Tag machen. Jedoch bietet das Testzentrum, entgegen der Aussage auf deren Webseite und diversen Verzeichnissen, lediglich Schnelltests an und keine PCR-Tests.
Positive Schnelltests haben wir doch inzwischen in ausreichender Menge selbst generiert und haben keinen Bedarf an Weiteren.
Daher haben wir für morgen nun erst einmal einen Arzttermin (remote) vereinbart, um das weitere Vorgehen abzuklären.
Donnerstag, 6. Oktober 2022
In dieser Woche ist in Hinblick auf die Pandemie unsererseits kein Erkenntnisgewinn zu verzeichnen.
Einen PCR-Test gab’s immer noch nicht, die Schnelltests schwanken zwischen gutmütig negativ gelesen und klar positiv hin und her und im Büro trudeln täglich neue Krankmeldungen ein.
Es bleibt lediglich zu hoffen, dass dies bereits die angekündigte Herbstewelle ist.
Denn wenn nicht, wird der Herbst in Bezug auf die Pandemie hier ganz schön bitter werden.
Von den anderen Krisen, namentlich Krieg, Inflation und Klimakatastrophe, ganz zu schweigen.
Da wurden offenbar Teile der Nord Stream Pipeline weggesprengt — von wem auch immer — und über irgendwelchen Öl-/Gas-Feldern in der Nordsee kreisen unidentifzierte Drohnen.
Der nicht näher spezifizierte Gasverbrauch ist höher als im letzten Jahr, gleichzeitig weiß die Bundesregierung nicht, wohin sie mit den wie viele Hundert Milliarden Euro waren das jetzt noch gleich hinsollen. Ich seh schon, der Winter, der wird super.
Aber erstmal denken wir bis zum nächsten Montag. Denn, wer hätte es ahnen können, wir haben uns tatsächlich erdreistet private Pläne zu machen — vor Monaten schon.
Und wenngleich das irgendwie allen egal ist, ob man da draußen nun coronapositiv rumrennt oder nicht, Hauptsache die obligatorischen fünf Tage Quarantäne sind vorbei (die uns nie offiziell mitgeteilt wurden, aber sei’s drum), so wollen wir, positiv wie wir sind, doch lieber nicht andere Menschen treffen.
Ob es mal wieder eine Zeit geben wird, in dem nicht nur Sorge zu Sorge hinzukommt, sondern man auch mal einfach wieder normal seinen Alltag bestreiten kann?
Freitag, 7. Oktober 2022
Es gibt Optionen.
Heute Abend findet noch ein Abstimmungsmeeting zum weiteren Vorgehen und der Bewertung der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten statt und dann werden wir — wie auch immer geartet — wieder ein wenig mehr Klarheit haben. Das ist gut.
Ansonsten bestand der heutige Tag hauptsächlich aus hektischen Feuerlöschaktivitäten, für die glücklicherweise ausreichend Zeit zur Verfügung stand.
Am Wochenende müssen noch ein paar berufliche Nacharbeiten erledigt werden, die heute leider liegen geblieben sind, aber dann wäre ich so weit auch erst einmal fertig mit der Woche.
Just in time, könnte man sagen.
Und ach ja: in einem der nächsten Meetings soll darüber beschieden werden, ob für die inzwischen recht zahlreich eintrudelnden Krankmeldungen ein eigener Teams-Channel erdacht werden soll, da die wichtigen Meldungen sonst so leicht untergehen.
Und sonst so? 3.645 Affenpockenfälle in Deutschland, seltener Ebola-Virenstamm breitet sich in Uganda aus, in Europa bereitet man die Bevölkerung auf winterliche Stromausfälle vor, die Inzidenz in Deutschland liegt bei über 500, in und um München bei über 1.000 (yay Oktoberfest) und in Belarus wurde die Inflation kurzerhand per Dekret verboten — wieso macht es sich unsere Bundesregierung eigentlich so schwer, wenn man das einfach verbieten kann?
Achso, der Bundesrat hat heute nebenher noch einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes zugestimmt: „nach“ einer Coronainfektion dürfen Lehrkräfte und Pflegepersonal in Kinderheimen auch ohne negativen Test ihre Arbeit wieder aufnehmen.
Zumindest ist es doch sehr beruhigend, dass wir es als Gesellschaft im Frühjahr diesen Jahres geschafft haben, durch Nachlässigkeit die Infektionen weiter laufen zu lassen und so eine Sommerwelle verhindern konnten, die wiederum sowohl eine Herbstwelle als auch eine Winterwelle — alleine schon saisonal begründet — verhindern wird.

Samstag, 8. Oktober 2022
Die anhängliche Büroarbeit habe ich aufgrund überdurchschnittlich vieler haushaltsnaher Dienstleistungen, die es zu verrichten gilt, auf morgen geschoben. Dafür gelang heute das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder das Projekt Ausschlafen am Wochenende und auf den Markt habe ich es auch noch geschafft.
Danach Fußball gucken und Chips essen und gleich widmen wir uns dem Abendessen und ganz vielleicht treffen wir dann noch Freunde — geht ja jetzt alles wieder. Eben so lange, wie wir noch immun sind; wie lange das auch immer anhalten wird.
Beim gestrigen Videocall haben wir unseren Plan für Montag dann ins nächste Jahr verschoben.
Die Kraft reicht einfach noch nicht dafür aus.
Ich bedauere dies sehr, aber es nützt ja nichts.
Dienstag, 11. Oktober 2022
Nachdem die Pläne für den gestrigen Tag coronabedingt verschoben werden mussten, habe ich den Tag für ein paar haushaltsnahe Tätigkeiten genutzt — und wir haben auch unsere „neue Freiheit“ genutzt und sind mal kurz zum örtlichen IKEA gefahren. Am 8. April 2021 war ich zuletzt dort. Seinerzeit nur für Click-and-Collect, gestern mal wieder komplett drin gewesen. Das Gewünschte war leider ausverkauft, aber es war schön mal wieder durch die Ausstellung zu laufen, ein bisschen Kleinkrams mitzunehmen (Wasserspareinsätze und eine Tarte-Form) und natürlich auch den obligatorischen HotDog zu genießen.
Außerdem haben wir noch unsere mittlerweile verbrauchten Vorräte an Glühwein aufgestockt.
Mal schauen, was der Winter so bringen wird.
Danach haben wir den neunten Geburtstag unseres Erstgeborenen gefeiert.
Es lief Musik, es wurde gespielt und gab ein besonderes leckeres Abendessen! Ich glaube er hatte einen schönen Tag (trotz kurzem Streit mit seinem Bruder um die neuen Spielzeuge).
Heute habe ich dann mal wieder in die Inzidenzen geschielt — Neuinfektionen bei fast 200.000, Inzidenz bei über 780, in Hamburg im Vergleich zu letzter Woche knapp verdoppelt von 166 auf 317.
Damit gebe ich diesem Artikel schon mal das Schlagwort „Herbstwelle„.
„Im Büro“ trudeln nach wie vor täglich neue Krankmeldungen in dem eigens dafür eingerichteten Teams-Channel ein, die Projekte laufen aber glücklicherweise noch recht unbeeindruckt weiter.
Morgen habe ich theoretisch meinen nächsten Impftermin und ichb in gespannt, ob es tatsächlich dazu kommt. Die Infektion ist nun ja noch nicht so lange her, aber wenn es aus ärtzlicher Sicht unbedenklich ist, dann habe ich nichts gegen eine erneute Impfung.
Mittwoch, 12. Oktober 2022
Gestern flaggte ich diesen Artikel erst noch mit dem Schlagwort „Herbstwelle“ und heute geht schon der neue Szenebegriff „Doppelwelle“ um. Die Doppelwelle soll die Kombination aus Corona und Grippe sein.
Na hoffentlich nicht.
Ich für meinen Teil habe mir heute nach einem kurzen infektionstechnischen Diskurs mit dem Arzt die fünfte Impfung verabreichen lassen. Da gab es sogar schon den neuen-neuen Impfstoff, der auf BA.4/BA.5 angepasst ist. Das nützt jetzt nur wenig, erst recht mit BQ.1.1, aber schaden tut es laut Doc auch nicht, also rein damit!
Die Grippeschutzimpfung habe ich dann auch gleich mitgenommen und somit bleibt zu hoffen, dass ich bei dem Spektakel nicht werde teilnehmen können. Wollen schon mal gar nicht.
Donnerstag, 13. Oktober 2022
Ich ging eigentlich davon aus, dass mich die fünfte Impfung eher kalt lassen würde.
Womöglich liegt es auch an der Kombination mit der Grippeschutzimpfung, jedenfalls bin ich heute doch überraschend sehr groggy und aus dem Ausflug ins Büro ist fieberbedingt nichts geworden.
Aber immerhin konnte ich die Calls recht passabel überstehen und werde mich nun ein wenig hinlegen und auskurieren und der Erfahrung nach müsste es dann morgen alles wieder tiptop in Ordnung sein.
Nachdem in den letzten Tagen ein paar Krankenhäuser und Arztpraxen ihre Überlastungserscheinungen und Krankheitsausfälle öffentlich beklagt haben, werden die zuständigen Personen aufgefordert, doch mal etwas zu tun. Erfahrungsgemäß dauert es also noch ein paar Wochen und Ministerpräsidentenkonferenzen, bis vielleicht so etwas lahmes wie eine Maskenpflicht in Innenräumen oder so verabschiedet wird. Mir graut dieses Jahr wirklich vor dem Herbst/Winter; alleine schon in Bezug auf die Pandemie. Und der Krieg und alles, was damit zusammenhängt kommt noch obendrauf.
Aber sei’s drum, erst einmal weitermachen. Nicht wahr?
Samstag, 15. Oktober 2022
Der Freundes-Gruppenchat läuft über mit geschilderten Corona-Symptomen, wir haben ausgeschlafen und den Wochenmarkt zwecks gemeinsamem Kaffeegenusses mit den derzeitig Negativen besucht.
Danach, da andere Aktivitäten coronabedingt abgesagt werden mussten, ging es als Alternative für uns das erste Mal seit 1.135 Tagen zum Klamotten-Shoppen!
Die Pandemie hat in unserem Kleiderschrank doch sichtbare Verbrauchspuren hinterlassen und wenngleich wir uns nicht viel aus der Wohnung bewegt haben, so haben wir doch mitnichten beständig in Jogginghose und Pulli in den Videocalls gesessen, sodass die Klamotten doch etwas beansprucht wurden. Nach über drei Jahren kann dann auch mal eine frische Hose her und angesichts der diesjährig verminderten Heizleistung gerne auch ein dickerer Pullover.
Die Läden waren allesamt sehr gut besucht, doch waren wir die Einzigen, die noch eine Maske trugen. Während unserer vierstündigen Shopping-Tour begegneten uns lediglich vier andere Menschen mit Maske. Aber sei’s drum. Das ist im Moment zum Glück nicht unser Problem.
Es war schön, die Klamotten mal wieder in Ruhe anzuprobieren, sich beraten zu lassen und den Blick schweifen zu lassen — viel besser als immer nur alles online bestellen zu müssen.
Und eine kleine Pommes-Pause in der lokalen Gastronomie haben wir uns auch noch leisten können.
Rundherum ein sehr schöner Tag, fernab der Pandemie, dem Krieg und den anderen Sorgen, die man so mit sich rumschleppt.
Nun werde ich mich aber wieder in die Realität begeben und mal recherchieren, was man sich heutzutage so als Notfallreserve für den angekündigten Blackout besorgen muss und vor allem: wo wir das in unserer Bude lagern könnten.
Irgendwie sträube ich mich innerlich noch dagegen, mich jetzt großflächig auf Konservendosen zu betten und literweise Trinkwasser zu horten … aber schlau machen kann man sich ja mal.
Dienstag, 18. Oktober 2022
Geplanter Bürotag. Das bedeutet im November Oktober: im Dunkeln das Haus verlassen und im Dunkeln zurückkehren. Während der Transfer hin zum anderen Standort noch reibungslos über die Bühne ging, dauerte der Rücktransfer anstelle zwei Stunden knapp drei Stunden.
Ein zusätzliches Meeting ließ mich meinen eigentlichen Rückfahrslot verpassen, der nachfolgende Zug wies eine mehrstündige Verspätung auf, sodass ich den regionalen Bummelzug nehmen musste.
Zurück in Hamburg gab es dann kein U-Bahn mehr zu erwischen; Grund unbekannt.
Busse fuhren wegen einer Demo und einer eskalierten Verkehrskontrolle nur eingeschränkt, sodass ich den Rest der Strecke mit dem Mietwagen zurücklegen musste.
Mit dreizehn Stunden Aufwand für lediglich acht Stunden produktive Arbeit ein schlechter Schnitt, aber wenigstens noch kein neuer Rekord.
Abends dementsprechend nichts los. Essen, schlafen, aufstehen.
Positiv überrascht hat mich die gute Ausstattung der Mitreisenden mit FFP2-Masken, wo derzeit lediglich OP-Masken vorgeschrieben sind. Ein paar Nasen gibt es natürlich immer, so auch im Fernverkehr: da hatte jemand keine Maske, wurde vom Schaffner darauf hingewiesen und entgegnete, dass er sich gleich darum kümmern würde. Dann stand er auf und holte sich aus dem Bordbistro einen Kaffee; denn merke: wer trinkt braucht keine Maske zu tragen! Und so nippte er sich durch die Zugfahrt.
Die Affenpocken sind mit in Summe 3.656 Fällen wohl glücklicherweise kein Thema mehr, aber knapp 250 Verstorbenen seit gestern und über 130.000 Neuinfektionen ist die Winterwelle Herbstwelle in der Corona-Pandemie stark im Kommen.
Und für die im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stehende, angekündigte Krise der Stromausfälle im Winter sind wir mitten dabei eine Art Notvorrat anzulegen.
Für stromlose Kochmöglichkeiten ist gesorgt, es fehlt noch ein bisschen Licht und: die nötigen nicht kühlungspflichtigen Nahrungsmittel. Mal schauen, ob wir das rechtzeitig bis zum ersten Blackout ausbaldowert bekommen. Wird schon.
Samstag, 22. Oktober 2022
Das war zum Ende hin dann doch noch eine recht ereignisreiche Woche.
Wir waren auf einer Vorlesung zum Thema „Tut Vielfalt weh?“ mit Dr. Nils Schuhmacher im Rahmen des „Vorlesung für alle“-Programmes der Universität Hamburg. Es galt die aktuelle Corona-Verordnung der Hansestadt Hamburg — sprich: keine Maßnahmen erforderlich.
Außer uns gab es noch exakt eine weitere Person, die eine Maske getragen hat.
Der Vortrag an sich war sehr interessant. Er erweiterte meinen Horizont sehr, doch ich hätte mir hier und dort in den Ausführungen des Dozenten mehr Verbindlichkeit und Lebendigkeit in den Beispielen gewünscht. Dennoch war es mal schön, sich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Danach, um unsere Freiheit auch ein wenig auszukosten, waren wir noch in der Innengastronomie und haben uns im „Lesser Panda Ramen“ (regelmäßige Leser:innen erinnern sich an unsere Kochkurse und unregelmäßigen Ramen-Kochbox-Lieferungen) eine leckere Schüssel Ramen gegönnt.
Ich habe die Gelegenheit genutzt und seit langem auch mal wieder eine Restaurantkritik verfasst.
Unser Heimweg führte uns vorbei an zahlreichen, gut besuchten, Außengastronomien.
Dort saßen die Menschen dicht an dicht vor dem Regen durch Schirme geschützt und von wohlig warmen Heizstrahlern gewärmt im Freien — von Energiekrise noch keine Spur.
Gestern haben wir uns mit unseren Freunden zum Käsefondue getroffen — natürlich frisch getestet und heute ging es dann auf den Wochenmarkt. Erst ein Neugeborenes bewundern, dann Käse kaufen (schließlich hatten wir unsere gesamten Vorräte gestern verzehrt) und dann noch in die Drogerie.
„Im Büro“ wird man tagtäglich von neuen krankmeldungsbedingten Hindernissen gequält, aber das ist sie wohl, die neue Freiheit und wenn das so sein muss, dann ist das wohl eben so. Nützt ja nichts.
In der Welt geht es derweil munter drunter und drüber. Nach knapp über 40 Tagen ist Liz Truss schon wieder Geschichte, ein paar Supermärkte planen bereits um 20:00 Uhr zu schließen — wegen der Energiekrise — und wegen der Klimakatastrophe ist es Ende Oktober viel zu warm.
Die frühere Schließung von Supermärkten kann ich derweil nur mit Schulterzucken entgegennehmen und ich kann nicht klar benennen, wieso mich das so wenig tangiert.
Ist es, weil ich sowieso nach wie vor vermeide in den Supermarkt zu gehen?
Oder ist es, weil die Supermärkte des nachts es so gut wie leer sind?
Oder liegt es gar daran, dass einem in diesen Zeiten eh nichts mehr wundert?
Man weiß es nicht. Und es ist mir — glücklicherweise — auch völlig egal.
Den heutigen Tag widme ich mich mal wieder ausführlicher der Bloggerei an verschiedenen Stellen, kommuniziere noch hier und da und dann mal schauen, was wir mit dem Rest der Woche anstellen und dann warten am Montag auch schon wieder die nächsten Calls auf uns.
Dienstag, 25. Oktober 2022
Welcher Tag eignet sich besser, um hier mal wieder einen Eintrag zu hinterlassen, als ein Dienstag?
Schließlich erhalten wir jede Woche Dienstag die neuen Inzidenzen aus Hamburg geliefert, da bietet es sich doch an mal einen Blick auf die Entwicklung zu werfen.
Ausgegangen von der Vor-Vorwoche ergibt sich folgender Verlauf: 333,59 → 352,44 → 435,98.
Das sieht wenig erheiternd aus und spiegelt auch nicht das überall zu hörende Schalmeien von Ende von Corona wieder. Während die Welt sich also gemächlich von der Herbstwelle in die Winterwelle bewegt, werden die Menschen derzeit — völlig zu recht — eher von den anderen Krisen bewegt und die Nachrichtenlage zu Corona ist dementsprechend dünn.
Zumindest habe ich neulich tatsächlich einen kurzen Videoclip im Fernsehen als Bestandteil der groß angelegten Impfkampagne gesehen. Das ist doch immer schon mal etwas.
Im Bekanntenkreis wird derweil über die vierte Impfung diskutiert und ich frage mich, wann ich mir die sechste gönnen werde. Hoffentlich hat das noch Zeit.
Von den neuen Mutationen habe ich im speziellen nichts mehr gehört, das ist auch schön.
Kann aber auch sein, dass einfach niemand darüber berichtet.
Wenn alles gut verläuft, dann werden wir am Wochenende mal wieder unsere Freunde besuchen — die müssten dann nämlich frisch genesen sein und wenn man dann noch einen Test hinterherschiebt, kann ja eigentlich gar nichts schiefgehen. Das muss man ausnutzen.
Wie man sieht, dümpelt Corona so halb da, halb abwesend vor sich hin und findet leider nur wenig Beachtung. Hoffentlich rächt sich das nicht noch im richtigen Winter.
Aus dem Gesundheitssystem hört man dieser Tage jedenfalls nicht viel Gutes.
Freitag, 28. Oktober 2022

Gestern habe ich meinen Astralkörper mal wieder ins Büro gewuchtet und dabei einen neuen Ansatz ausprobiert: anstatt den Anspruch zu haben, im Büro ebenso effektiv wie daheim zu sein, habe ich mal einen minimalistischen Ansatz ausprobiert.
Also nicht alles, was man so brauchen könnte, mitschleppen, sondern mal nur das absolut Notwendigste einpacken und sich damit hoffentlich keinen krummen Rücken mehr schleppen.
In der linken Spalte das Inventar meiner üblichen Bürotasche, in der Rechten das von gestern:
Vollausstattung | Minimalismus-Test |
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Laptop, Netzteil, Netzkabel, Maus, Dockingstation, Noise-Cancelling-Headset, Diensthandy, diverse Zutrittskarten und Schlüssel, Desinfektionsmittel, FFP2-Masken, Taschentücher, Handcreme, Pflaster, Akkupack, drei verschiedene Ladekabel, zwei Kugelschreiber, Textmarker, Zettelblock, USB-Stick, Bargeld, Handschuhe, Sonnenbrille, Regenschirm, Schlafmaske, Trageriemen, leere Tüte | Laptop, Netzteil, Netzkabel, einfache Mikrophon-Kopfhörer, diverse Zutrittskarten und Schlüssel, Desinfektionsmittel, FFP2-Masken, Taschentücher, Bargeld |
Gewicht: 7,2 Kilogramm | Gewicht: 4,3 Kilogramm |
Durch radikales Ausmisten konnte ich das Gewicht also um knapp drei Kilogramm verringern!
Das hat sich beim Transfer zum/vom Büro schon deutlich bemerkbar gemacht — und bis auf Maus und Noise-Cancelling-Kopfhörer war das Arbeiten unvermindert möglich.
Wobei bei der Lautstärke im Büro auch die Noise-Cancelling-Kopfhörer an ihre Grenzen kommen.
Ich werde es noch ein paar mal mit dem Minimal-Setup ausprobieren und schauen, was ich wirklich vermisse und brauche.
Des abends ging es dann durch das seltsamerweise überhaupt gar nicht dystopisch anmutende Hamburg zurück nach Hause. Überall brannten die Lichter, die Menschen waren fleißig am Shoppen oder saßen draußen unter Heizstrahlern in Bars & Cafés.
Die in den Nachrichten so präsente Krise war mal so gar nicht präsent.
Aber vielleicht kommt das dicke Ende auch erst noch. Wer weiß.
Ehrlicherweise ist es mit fast 20°C auch erstaunlich warm für Ende Oktober.

Ich habe den Ausflug ins Büro auch gleich mal dazu genutzt, die neuen „Siegmund Air„-FFP2-Masken auszuprobieren. Ich habe in meinem Maskentest für Brillenträger ja diverse FFP2- und FFP3-Masken durchprobiert und bin am Ende ein Fan der „Air Queen“ geworden.
Basierend darauf gibt es mit „Siegmund Air“ jetzt eine Weiterentwicklung, mit der man noch viel besser atmen können soll. Und ja, das stimmt auch. Aber wahnsinnig groß ist der Unterschied nicht.
Allerdings beschlägt die Brille damit leichter, als mit der „Air Queen„, weshalb ich dann doch erst mal bei den alten Masken bleiben werden.
Heute verblieb ich im HomeOffice und das war aufgrund der Videocall-Dichte und Eskalationen, die meinen Weg ebneten, auch die richtige Entscheidung.
Dafür konnte ich eine Menge erledigen und sogar schon ein paar Arbeiten von Montag erledigen.
Die restlichen Montagsarbeiten sind mit denen von Dienstag zusammengelegt — das wird eine stressige Woche, aber mehr Vorarbeiten ging heute leider nicht.
Daher werde ich versuchen das Wochenende gut zu nutzen und die Akkus wieder aufzuladen.
Und Corona so?
Ja, die Pandemie gibt es ja auch noch — obwohl?
Gibt es sie noch?
Wer entscheidet eigentlich — und vor allem: basierend auf welchen Daten — wann die Pandemie vorbei ist? Zumindest hat die Impfverhinderungskommission Stiko heute verkünden lassen, dass die Pandemie beendet ist und wir nun stattdessen eine Endemie haben.
Ich als nicht-Seuchenforscher hatte mir seinerzeit nur gemerkt, dass eine Endemie lokal begrenzte Ausbrüche zugrunde liegen hat, während eine Pandemie den gesamten Planeten umspannt.
Das scheint seit heute nicht mehr der Fall zu sein, woher man auch immer diese Erkenntnis zieht.
Dafür gilt im Büro jetzt wieder eine Maskenpflicht (die Testpflicht wurde nie aufgehoben).
In Hamburg wurde derweil die Corona-Eindämmungsverordnung bis Ende November verlängert, Silvester am Brandenburger Tor soll wieder wie gewohnt stattfinden und auf der Insel Hiddensee fährt nun ein „Pferdekutschen-Ersatzverkehr“, weil fast alle Busfahrer:innen krank daniederliegen.
Die Feuerwehr hilft auch aus mit Transportdienstleistungen.
Und International?
Zumindest in China scheint es noch einige lokal begrenzte Ausbrüche zu geben, denn dort wurde wieder über vielen Regionen ein harter Lockdown verhängt.
Recherche-Quellen für mein Corona-Tagebuch
Information | Quelle |
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Tägliche Nachrichten aus Norddeutschland | NDR Info |
Allgemeine Nachrichten aus Deutschland | Tagesschau „Coronavirus“ |
Infektionszahlen aus Deutschland & Hintergrundinformationen | Robert Koch Institut (Dashboard) |
Infektionszahlen aus der Welt | • Google News COVID-19 Map, • John Hopkins University |
Corona-Tweet des Tages | |
Virologische Hintergrundinformationen | „Coronavirus-Update“-Podcast von Dr. Christian Drosten |
Informationen zur Corona Warn App | Projektwebseite |
Song-Einbettungen | Quarantäne-Playlist bei AppleMusic |
Sieben-Tage-Inzidenz-Grenzwert | Berechnung der 7-Tage-Inzidenz |
Corona-Hotspots in Deutschland | Hotspot or not? |
Auslastung der Intensivstationen | Klinik-Monitor Deutschland |
Status der Impfungen in Deutschland | Robert-Koch-Institut Impfdashboard |
G-Regelungen (3G(Plus), 2G(Plus)) | Überblick der G-Regelungen |
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